Sascha Klupp: Ein bewegter Immobilienmarkt

Sascha Klupp: Ein bewegter Immobilienmarkt

Ebenso bunt und facettenreich wie Berlins Geschichte hat sich der Immobilienmarkt im Laufe der Vergangenheit verändert und weiterentwickelt.

Nach der Wiedervereinigung wurde der entstandene Leerstand an Immobilien angegangen. Dieser eröffnete für die Berliner Stadtentwicklung neue Chancen und prägten die ersten Jahre der Wende.

Zunächst sind zahlreiche Unternehmen aus den Top-Lagen der City-West rund um den Kurfürstendamm in den Ostteil der Stadt gezogen. Der Anziehungspunkt in diesem Teil war die Friedrichstraße. Diese wurde für Unternehmen immer interessanter, sodass der westliche Teil der Stadt an Interesse verlor. Dies zeichnete sich dort durch fallende Mietpreise rund um den Kurfürstendamm aus. Dadurch war der Westen für einen kurzen Zeitraum von weniger Glanz geprägt.

Umbruch im Immobilienmarkt

Einige Jahre später wurde die City-West wieder hochattraktiv. Luxusmarken aus der ganzen Welt starteten in diese Region zu investieren. Das führte zu Mieterhöhungen. In den beiden Hotspots Berlins, der Friedrichstraße und dem Kurfürstendamm werden nun die Mieten permanent angezogen.

Durch diese Wiedervereinigung wurde das Stadtbild Berlins stark beeinflusst und geprägt. Wie man sieht, wurde der Berliner Immobilienmarkt nach und nach zu einem internationalen Magneten. Nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Unternehmen und Investoren haben angefangen in die damalige zerrüttete Hauptstadt zu investieren.

Einfluss der Finanzkrise in der Berliner Entwicklung

Der Markt in Berlin zeigt eine dynamische Entwicklung seit den 2000er Jahren. Dies bildet eine weitere Etappe des bewegten Immobilienmarktes. Die internationale Finanzkrise sorgte jedoch für eine kurze Unterbrechung des Wachstumsmarktes.

Die Finanzkrise, die sich in den Jahren 2007-2009 abgespielt hat, wurde durch die steigenden Immobilienpreise in den USA ausgelöst, welche sich dann zu einer Immobilienblase entwickelt haben. Die Werte der Immobilien fielen dadurch gebietsweise oder stagnierten. Durch die steigenden Kreditzinsen und fallenden Wiederverkaufswerten konnten viele Kreditnehmer ihre Schulden nicht begleichen. Zusätzlich wurde noch mit Kreditderivaten spekuliert, sodass Rating-Agenturen zuerst Immobilienkredite als „mit geringem Risiko behaftet“ bewertete und diese im Verlaufe der Immobilienkrise zunehmend schlechter bewerteten. Im Zuge der Krise mussten einige Finanzunternehmen Insolvenz anmelden, oder wurden von der Regierung unterstützt. Aktienmärkte auf globaler Ebene verzeichneten daraufhin rasante Kurseinbrüche und die Banken kamen zu einer Verknappung der Liquidität.

Der Wirtschaftsmarkt in Berlin konnte sich seitdem gut erholen und wächst wieder weiter.

Inzwischen kommt hinzu, dass frühere, unattraktivere Bezirke wie Neukölln oder Wedding immer trendiger bzw. beliebter werden. Die junge Generation, die nach Berlin zuzieht, bevorzugt und gestaltet diese Bezirke. Ein starker Beliebtheitstrend, der sich nun auch in den Miet- und Kaufpreisen wiederspiegelt.