Dass es der Baubranche seit Monaten gut geht ist kein Geheimnis. Doch jetzt wurde für den September diesen Jahres das stärkste Neugeschäft seit 18 Jahren verzeichnet. Auch die Gesamtjahresbilanz dürfte dementsprechend gut ausfallen.
Starke Nachfrage nach Immobilien sorgt für ausgezeichnete Zahlen in der Baubranche
Anfang dieses Jahrtausends war Deutschlands Baubranche von so manchem schon fast tot geglaubt – jetzt gehört sie zu den stärksten Wirtschaftszweigen des Landes. Die Niedrigzinsen und der extreme Boom am Immobilienmarkt haben das Neugeschäft im Bauhauptgewerbe auf den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten getrieben. Für alle Wirtschaftszweige des Bauhauptgewerbes – dazu gehört beispielsweise der Bau von Häusern, Gebäuden, Straßen und Leitungen – sind massive Umsatzzuwächse zu beobachten gewesen.
Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent auf ganze 6 Milliarden Euro an. Ein höherer Wert war zuletzt 1999 im September erreicht worden. Berücksichtigt man Einflüsse, wie steigende Preisen und oder die tatsächliche Anzahl die Arbeitstage in den einzelnen Monaten selbst, legte das Neugeschäft um 1,5 Prozent zu. Auf diese Art und Weise lässt sich die tatsächliche Konjunkturentwicklung einer Branche präziser ermitteln.
Bemerkenswertes Umsatzplus in Berlin
Die anhaltenden Niedrigzinsen machen Finanzierungen ungewöhnlich günstig und drücken zugleich die Renditen auf den internationalen Kapitalmärkten. Deshalb investieren Anleger vermehrt in Immobilien. Hinzu kommt die historisch ansehnliche Lage am deutschen Arbeitsmarkt. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie rechnet noch bis 2020 mit einer unvermindert hohen Nachfrage an Bautätigkeiten. Ein Grund dafür sei der dringende Bedarf an Wohnraum, vor allem in Metropolen und stark belasteten Ballungszentren wie Berlin. Dieser sorgt aber für ein hohes Umsatzplus in der Hauptstadt, mit dem selbst Experten nicht gerechnet hätten.
„Zudem dürfte sich auch der öffentliche Bau weiterhin positiv entwickeln“, erklärt Sascha Klupp. „Mehrere große Infrastrukturprojekte sind bereits seit längerem geplant. Allen voran der Ausbau von Autobahnen und die Sanierung maroder Brücken, sind angeschoben und wollen nun im kommenden Jahr endlich umgesetzt werden.“
2016 war der Umsatz bereits das sechste Jahr in Folge gestiegen. Ob 2017 das Rekordjahr 1999 noch einholen kann, wird sich Ende dieses Jahres zeigen.