Sascha Klupp: Bundesländer und ihr Wohneigentum im Vergleich

Sascha Klupp: Bundesländer und ihr Wohneigentum im Vergleich

In der allgemeinen Wahrnehmung werden Immobilien in allen Bundesländern seit Jahren teurer und teurer. Diese generelle Beobachtung wird auch durch die Zahlen der letzten Jahre bestätigt.

Dass der Preis für Wohneigentum allerdings von Bundesland zu Bundesland variiert, dürfte auch den Laien des Immobilienmarktes bewusst sein. Doch wie weit diese Preisschere tatsächlich auseinander geht, wird erst bei genauerer Betrachtung deutlich.

Deutschland weist ein ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle auf

Südliche Bundesländer werden im Allgemeinen als attraktiver wahrgenommen. Diese Entwicklung steht im direkten Zusammenhang mit der Wirtschaftskraft der einzelnen Länder. Ein Indiz dafür ist auch die deutlich geringere Arbeitslosenzahl im Süden als im Norden der Bundesrepublik.                                    Doch auch die seit Jahren anhaltende Urbanisierung beeinflusst die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt.

 

Sascha Klupp Immobilien Experte
Sascha Klupp, Immobilienexperte

Denn auch die Leerstandsquoten variieren stark von Bundesland zu Bundesland.     „Während in den ländlichen Gegenden Sachsen-Anhalts und Thüringen recht hohe Leerstandsquoten zu verzeichnen sind, fallen diese in den Ballungsgebieten sehr gering aus“, verdeutlicht Sascha Klupp.

Hamburger, Bayern und Berliner müssen deshalb auch am meisten für eine Wohnung zahlen: Die gemittelten Quadratmeterpreise betragen in Hamburg 4.129 Euro, in Bayern 3.953 Euro und in Berlin 3.285 Euro pro Quadratmeter. In den ländlichen Gebieten wie Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bremen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland sind Wohnungen bereits von unter 2.000 Euro pro Quadratmeter zu haben. In Landkreisen, wie Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen ziehen teils derart viele Bürger weg, dass dort ein Überangebot entsteht und die Preise für Wohneigentum sogar trotz des Booms am Immobilienmarkt sinken.

Große Schwankungen der Eigentümerquote zwischen den Bundesländern

Den deutlichsten Preisanstieg für Eigentum verzeichnen wenig überraschend die südlichen Länder. Das Saarland mit 43,3%, Bayern mit 29,52% und Sachsen mit 23,69%.                                                                  Doch trotz steigender Kosten im Süden Deutschlands sind dort noch immer die höchsten Eigentümerquoten mit über 50% zu vorzufinden.                                                                                    Großstädte wie Hamburg oder Berlin dagegen weisen schon seit Jahren Eigentumsquoten um die 20, bzw. sogar nur rund 10 Prozent auf.

Große Abweichungen zwischen Wohnungs- und Häuserpreisen

Interessanterweise sind in 13 von 16 Bundesländern Häuser günstiger als Eigentumswohnungen. Nur in Bremen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt müssen Interessierte mehr Geld für ein Haus als für eine Wohnung ausgeben.                                                                                                                                            Zudem ist der Preisunterschied zwischen Neu- und Altbauwohnungen deutlich prekärer als es auf dem Häusermarkt der Fall ist.

Im Durchschnitt sind Neubauwohnungen knapp 1.500 Euro pro Quadratmeter teurer als Altbauwohnungen. Die Preisdifferenz auf dem Häusermarkt zwischen Neubau und Altbestand ist wesentlich geringer ausgeprägt.