Sascha Klupp: Megatrend Urbanisierung – ein Ende ist nicht in Sicht
Die Urbanisierung scheint unaufhörlich voranzuschreiten, denn bereits seit Jahren zieht es immer Menschen nach Deutschland – jedoch nur in die Großstädte des Landes.
Wenn die Verstädterung zum Problem wird
Deutschland wächst und wächst. Doch mehr Menschen benötigen eben auch mehr Wohnraum.
Obwohl es jedes Jahr mehr Menschen in das Bundesland zieht, werden nicht mehr Wohnungen gebaut. Bundesweit werden bis zu 500.000 neue Wohnung genehmigt, doch nur rund die Hälfte dieser wird auch tatsächlich gebaut. Das Wohnraumproblem in Deutschland spitzt sich durch die Entwicklungen der letzten Jahre zusehends zu.
Insbesondere in den Städten wird das in der Zukunft ein schwerwiegendes Problem darstellen.
„2050 werden mehr als Zweidrittel der Menschen in Städten leben. Die Bevölkerung auf dem Land hingegen wird konstant abnehmen“, erklärt Sascha Klupp.
Doch Deutschland hat all die nötigen Voraussetzungen, um die zunehmende Verstädterung in den Griff zu kriegen, wenn denn die Regierung zeitnah reagiert. Doch dieses Szenario erscheint eher unwahrscheinlich. Denn aus ökonomischer Sicht ist eine Verstädterung durchaus positiv zu bewerten. In der Regel führt eine Urbanisierung zu einer höheren Produktivität und dadurch zu mehr wirtschaftlichem Wachstum.
Urbanisierung ist ein Generationsproblem
Städte sind der Wohnraum der Zukunft. Doch was passiert eigentlich mit den Menschen auf dem Land? Immer häufiger sind es die älteren Generationen, die ihr Zuhause auf dem Land nicht mehr verlassen wollen oder gar können. Immer öfter stellen alltägliche Tätigkeiten die größten Hindernisse dar. Der nächstgelegene Arzt ist eine einstündige Autofahrt entfernt und von einem gebotenen Freizeitprogramm kann keine Rede sein. Dass junge Menschen von einem besseren Leben in der Stadt träumen und das Land scharenweise verlassen, verwundert nicht.
Die Entwicklung ist weltweit zu beobachten
Obwohl die Urbanisierung ein immer ernstzunehmenderes Thema für viele Bürger wird, ist Deutschland im weltweiten Vergleich ein harmloses Beispiel.
In Schwellenländern und Drittweltländern wachsen Städte in kürzester Zeit zu mulitimillionen Städten heran. Das kann keine ökonomische-, ökologische oder Infrastruktur so leicht abfangen, egal in welchem Land der Welt.
Auch der wichtige Faktor Lebensqualität entwickelt sich dabei zu einem immer nebensächlicheren Aspekt, der nicht mehr gewährleistet werden kann, obwohl dieser oft überhaupt erst ausschlaggebend für den Beginn der Verstädterung ist.
„Eine Kehrtwende des Trends ist auch in Deutschland mehr als unwahrscheinlich“, so Sascha Klupp. „Doch durch ein zeitnahes Handeln könnten die schlimmsten Konsequenzen abgefangen werden.“